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Zu
den Ursachen der Veg.dynamik verschiedener Savannentypen |
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Generell
wird zwischen Trocken-
und Feuchtsavannen unterschieden.
Ihre wichtigsten Merkmale sind:
- Niederschlagshöhe
in den Trockensavannen von
500 - 1.000mm/y (5-7 humide Monate) und Feuchtsavannen
von 1.000-1.500mm/y (7-9 humide Monate),
- Böden
sind in den Trockensavannen
agrarwirtschaftlich besser nutzbar als in den Feuchtsavannen;
- Vegetation
in den Feuchtsavannen (Langgras-Savanne):
geschlossene bis mosaikartige Waldbestände,
- Vegetation
in den Trockensavannen
(Kurzgras-Savanne): einzelne Bäume, welche keine Waldgemeinschaften
bilden, Zunahme der Grasflächen,
- Beide
Savannentypen: vermutlich two-layered-soil-water-system.
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Die
wichtigsten Determinanten, welche in Savannenökosystemen
das Verhältnis von baumbestandenen
und baumfreien Flächen bestimmen sind:
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Abb. E6-01:
Bei zunehmender Bevölkerungsdichte
nimmt der Druck auf die Strauch- und Baumvegetation durch Feuerholz-
und Holzkohlegewinnung stetig zu. Dies führt zu einer Zurückdrängung
der Chamaephyten und Phanerophyten bei gleichzeitiger Zunahme der
Grasvegetation. Ausserdem kann es zu einer Einwanderung von (z.B.
dornigen und giftigen) Straucharten kommen, welche von Tier und
Mensch gemieden werden.
©
2003 Harald Kehl (Burkina Faso,
bei Ouagadougou, Dezember
2003)
Abb. E6-02:
(Briefmarke von der Elfenbeinküste
/ Cóte d'Ivoire): Thematisierung
des Feuerholzsammelns.
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Abb. E6-03:
Durch Überweidung degradierte
Gras-Savanne (Baum-Savanne bis Savannenwald) mit beginnender Bodenerosion
(Desertifikation). Eine starke Zurückdrängung der Strauch-
und Baumvegetation ist zu erkennen.
©
2003 Harald Kehl
(Burkina Faso,
bei Ouagadougou, Dezember
2003) |
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Abb. E6-04:
Durch Unterschutzstellung sich regenerierende
Langgras-Savanne (Baum-Savanne bis Savannenwald).
©
2003 Harald Kehl
(Burkina Faso, bei Ouagadougou, Dezember 2003)
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Abb. E6-05:
Mossi-Dorf mit traditionellen
Wohnhäusern in Burkina Faso (bei Ouagadougou) in einer
Langgras-Savannen-Parklandschaft mit abgeernteten Feldern im Vordergrund.
©
2003 Harald Kehl
(Burkina Faso, bei Ouagadougou, Dezember 2003)
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Bewirtschaftung:
Die gegenwärtig intensiv (z. B. Feldbau)
und extensiv (z. B. Beweidung) genutzten Savannenlandschaften
zeigen (physiognomische) Merkmale starker Degradation.
Die einerseits
in der Folge von der Subsistenzwirtschaft
(mit kleinparzelligem Feldbau) zur marktorientierten
Landwirtschaft (mit der Anlage grosser Bewirtschaftungsflächen)
sich verändernden Bodennutzungsbedingungen mit Desertifikationserscheinungen
und andererseits die starke Zunahme der Weidebewirtschaftung,
haben generell zu einer starken Zurückdrängung der Strauch-
und Baumarten geführt.
Es kann jedoch
auch zu einer Verbuschung als Folge zunehmender
Weidewirtschaft (mit sehr viel Vieh) kommen (neben
jener Verbuschung als Folge der Aufgabe des Ackerbaus auf Ferralsolen,
vgl. Abschnitt "Böden").
Diese geht vor allem auf die Verdrängung (oder übermässigen
Zerstörung) der vom Vieh gefressenen Grasarten zurück.
Es entstehen offene Flächen (mit häufig stärkster
Erosion), auf denen sich jene Baum- und Straucharten ansiedeln
können, deren Samen dort vorher wegen der dichten Grasdecke
nicht keimen konnten.
Vermutlich
werden die Keimungsbedingungen auch dadurch begünstigt, dass
nun nach der Regenzeit mehr Wasser im Boden verbleibt (weil von
den tief wurzelnden Gräsern nun nicht gebraucht bzw. verbraucht),
was eine Keimung der Chamaephyten und Phanerophyten mittelfristig
begünstig . Langfristig halten sich jedoch wiederum nur jene
Arten, welche von den weidenden Tieren gemieden werden, d.h. jene
Arten, die undurchdringliche Dornbuschdickichte bilden
können.
Hier
weitere Infos zu klimabedingten und anthropogenen Dorn(busch)wäldern
sowie der Sukkulentenwälder
der Trockengürtel von Tropen und Subtropen und dem Einfluss
des Menschen auf die Veränderung der Wälder.
[date
of access: 11.11.05]
Mit
den Problemen der Degradation im Bereich der Savannen beschäftigt
sich die UNCCD
(United Nation Convention to Combat Desertification). Rechts das
Logo des Sekretariats der UNCCD.
Dazu
ein Zitat von Kofi Annan: World Day to Combat Desertification
and Drought, which is observed 17 June 2003
"Drought
and desertification threaten the livelihood of over 1 billion
people in more than 110 countries around the world."
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Landwirtschaft
bzw. Landnutzung |
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Von
lebenswichtiger Bedeutung für eine erfolgreiche Landwirtschaft
in den Savannengebieten ist - neben der Fruchtbarkeit
der Böden - die Ressource Wasser. Anfänglich erbrachten
jene, von Regierungen, Entwicklungshilfeorganisationen, Weltbank
und Internationalem Währungsfonds (IWF / IMF), finanzierten
Grossprojekte für riesige Staudämme, grossflächige
Bewässerungsvorhaben mit ausgedehnten Kanalsystemen und gigantischen
neuen Anbauflächen für eigens gezüchtete Hochertragssorten,
im Rahmen der 1944 ins Leben gerufenen Kampagne der "Grünen
Revolution", durchaus Erfolge.
Heute zeigt
sich jedoch immer mehr, "um Menschen [...] aus ihrer Armut
heraus zu helfen, dürften kleine, individuelle Bewässerungssysteme
der bessere Weg sein" (Polak
2005). Dazu gehören kleine - mehr oder weniger - subsistent
wirtschaftende Betriebe. Dabei können Bewässerungsmethoden
zum Einsatz kommen, wie sie auch in den semi-ariden Gebieten erfolgreich
sind (z.B. 'rain-water-harvesting', kleine Speicher oder Sammeltanks,
Tröpfchenbewässerung etc.). Die FAO stellt verschiedene
Verfahren des Regenwasser-Managements
[date
of access: 11.11.05] im Internet zur Verfügung.
Wegen der häufigen
Nährstoffknappheiten in den Böden
der Feuchtsavannen ist jedoch eine Kombination traditioneller
Bewirtschaftungsformen (z.B. Wechselwirtschaft) und der Dauerfeldbewirtschaftung
die bessere Lösung.
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Im
Gegensatz zu Trockensavannen leiden Feuchtsavannen i.d.R. kaum unter
Wassermangel. Das Wasserangebot unterliegt jedoch auch hier
grossen Schwankungen. "Die Vegetationszeit beginnt mit den
ersten Regenfällen. Im Gegensatz zu den gemässigten Zonen
nimmt die Bodenfeuchte im Laufe der Vegetationszeit zunächst
zu, und der Beginn der Trockenzeit stellt dann oft die Erntezeit
dar, während [in der gemässigten Zone die Bodenfeuchte]
in der Vegetationszeit meist geringer ist als ausserhalb der Vegetationszeit.
[...]. Beginn und Stärke der Regenzeit können erheblichen
Schwankungen unterliegen" (van
Eimern & Häckel 1984: 127/128). In der sich polwärts
anschliessenden Trockensavanne hat die lokal und zeitlich grosse
Schwankungsbreite der sommerlichen Niederschläge eine entscheidende
Bedeutung für die Landwirtschaft.
Traditionelle
und "moderne" Bewirtschaftungsformen (Vorteile
und Nachteile):
- Wanderfeldbau
(shifting cultivation) > traditionell;
- Wald-Feld-Wechselwirtschaft
(rotational bush fallow) > traditionell;
- Dauerfeldbewirtschaftung
> modern;
- Feuchtsavannen:
durch "moderne" Dauerfeldbewirtschaftung
entstehen innerhalb weniger Jahre Nährstoffknappheiten
in den Böden;
- Trockensavannen:
Dauerfeldbewirtschaftung hier möglich;
- shifting
cultivation stellt in Feuchtsavannen (in der Regel)
die ideale agrarwirtschaftliche Nutzungsform der Böden dar.
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Landnutzung
in den Sommerfeuchten Tropen (Bedingung: Ungünstige
Bodeneigenschaften): |
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Tab. E6-01: |
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Ungunstmerkmale
der Böden |
Humide
Tropen
(zum Vergleich) |
Feuchtsavanne
(Langgrassavanne) |
Trocken-
und
Dornsavanne
(Kurzgrassavanne) |
aus
Schultz, 2002, S. 297 |
jeweils
in % aller dort vorkommenden Böden |
Niedrige
Nährstoffgehalte |
64% |
55% |
15% |
Aluminium-Toxizität |
56% |
50% |
13% |
Acidität
(ohne Al-Toxizität) |
18% |
50% |
29% |
Hohe
Phosphat-Fixierung |
37% |
32% |
9% |
Niedrige
KAK
(Kationen-Austausch-Kapazität) |
11% |
4% |
6% |
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"Überlegenheit"
der Sommerfeuchten Tropen gegenüber den Immerfeuchten Tropen
- Bodenfruchtbarkeit
in der Regel weniger ungünstig als in den Immerfeuchten
Tropen
- Winterliche
Trockenheit erleichtert die Brandrodung
- Geschlossene
Grasdecke begünstigt die Viehhaltung
- Sonneneinstrahlung
ist zum Ende der Regenzeit höher, was den Anbau von Zuckerrohr,
Mais und Baumwolle begünstigt
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Landnutzungsformen
und Folgen im Einzelnen |
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(alle
folgenden Sachangaben aus Schultz, 2000 und 2002, Einschätzungen
vom Verfasser) |
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Regenfeldbau
(d.h. saisonaler Anbau)
Es können
nur annuelle Arten angebaut werden, sofern Bewässerung
nicht möglich ist, z.B.
Zea
mays (Mais),
Sorghum
bicolor (Sorghum),
Panicum
milliaceum (Hirse),
Sesamum
indicum (Sesam),
Gossypium
hirsutum (Baumwolle),
Arachis
hypogaea (Erdnuss),
Cicer
arietum (Kichererbsen),
Oryza
sativa (Reis),
Ipomea
batatas (Süsskartoffel) etc.
i.d.R.
feuchteanspruchsvollere Arten
Anbau von Fruchtbäumen
und -sträuchern, z.B.
Coffea
arabica (Kaffee),
Camellia
thea (Tee) etc.
gedeihen hauptsächlich
in den Höhengebieten mit niedrigeren Temperaturen und günstigeren
Feuchtigkeitsbedingungen (z.B. mit orographisch bedingten Steigungsregen).
Abb. E6-06:
Theobroma
cacao (Kakao) - (rechts, Briefmarke
von der Elfenbeinküste) kommt ursprünglich aus
den Regenwäldern Süd- und Mittelamerikas und wird
weltweit
in den Tropen [date
of access: 26.01.12] angebaut. Hauptanbaugebiet ist heute
die Elfenbeinküste (Westafrika). Der Kakaobaum gedeit auch
in trockeneren Gebieten!
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Brandrodungs-Wanderfeldbau
bzw. Landwechselwirtschaft (swidden cultivation, shifting
cultivation)
Verlegung
der Felder nach kurzer Nutzungsdauer (Verlegung nach 15-30 Jahren
= Naturbrache-Systeme)
- Grund:
- Produktionsrückgänge
wegen Nährstoffentzug durch Nutzpflanzen. Mit der Nutzungsdauer
steigen vermutlich Phosphatfixierung und Al-Toxizität.
Brandrodung führt eher zur Anhebung des pH-Wertes als
Folge der Aschedüngung. Dies führt wiederum dazu,
dass einige Nährstoffe anfänglich besser zur Verfügung
stehen.
- Folge
dieser Landnutzungsform:
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Wald-Feld-Wechselwirtschaft
(rotational bush fallow)
Eine Form
von shifting cultivation, jedoch eher ortsgebunden. Trifft
dann zu, wenn Savannen mit geringem Baumbestand durch Brandrodung
nutzbar gemacht werden, jedoch nach Ermüdung der Böden
wieder zur Brache werden. Hier erfolgt der Wechsel von Wald und
Feld auf einem vergleichsweise eingegrenzten Raum und in kürzeren
Zeitabständen.
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Permanenter
Feldbau
Rascher Bevölkerungsanstieg
und Landverknappung haben vielerorts die
traditionelle Landwirtschaft abgelöst.
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Die
agrarwirtschaftlich wichtigsten Unterschiede zwischen
Kurzgras- und Langgras-Savannen:
- Die Böden
der Kurzgras-Savanne
(Trockensavanne) weisen hohe Austauschkapazitäten
auf, sind basenreicher mit Tendenz zum permanenten Feldbau (arid
eutrophic savannas). Häufigste Bodenart: Nitisole
- Die Böden
der Langgras-Savanne
(Feuchtsavanne) sind tiefgründig verwittert,
kommen in den Genuss hoher Niederschläge (moist dystrophic
savannas), das organischer Material unterliegt damit einer
hohen Zersetzungsrate, die Böden sind als Folge arm an Nährstoffen,
Tendenz zur shifting cultivation (Wanderfeldbau) und rotational
bush fallow (Wald-Feld-Wechselwirtschaft). Häufige Bodenarten
sind: Ferralsole und Acrisole.
- Zur Erhöhung
der Weideleistung bzw. Biomassenproduktion können gezielt
Weidegräser eingesetzt werden. Eine Zusammenstellung von
Grasarten für die Tropen und Subtropen zur
Steigerung der Weideleistung finden Sie hier. [last
date of access: 25.01.12 // leider nicht mehr erreichbar]
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Zu
den Problemen von "shifting
cultivation" und "rotational bush fallow"
vgl. W. Weischet (1977): "Die ökologische Benachteiligung
der Tropen". |
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Die
Entwicklung der Landwirtschaft in den humid/ariden Sommerfeuchten
Tropen muss vor dem Hintergrund der stetig zunehmenden Bevölkerung
besonders in diesen Räumen gesehen werden, welche die
Tragfähigkeit der häufig schwer zu bewirtschaftenden
und oft wenig fruchtbaren Böden (in Bezug auf die mögliche
Biomassenproduktion) an ihre Belastungsgrenze bringt.
In
diesem Kontext sollen folgende Fakten und Ausblicke in Erinnerung
gerufen werden:
Im Jahr 2010
werden pro Kopf der Bevölkerung nur noch 0,2 Hektar Anbaufläche
zur Verfügung stehen. "Only 11% of the world's soils
can be farmed without being irrigated, drained, or otherwise improved".
Ganz besonders trifft dies in den Sommerfeuchten Tropen zu.
"In
most of the countries in the poverty belts, nine-tenths of
the people depend on firewood as their chief source of fuel and
home heating. The firewood crisis is intimately linked to
the food production problem in at least two ways. The destruction
of the forests accelerates the erosion of the soil. The result
is a circular trap. As wood scarcity forces farmers to burn more
dung for fuel and to apply less to their fields, the falling food
supply will necessitate clearing of ever larger, ever steeper
tracts of forests which then intensifies erosion, which in turn
further reduces soil fertility".
Online
Source:
North
South, A Program for Survival, The Report of the Independent Commission
on International Development Issues under the Chairmanship of
Willy Brandy.
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Mögliche
Entwicklungspotentiale |
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Abb. E6-07:
Mögliche Entwicklungspotentiale
der Böden für eine nachhaltige Landwirtschaft
werden in der nebenstehenden Karte aufgezeigt.
Die Realisierung setzt jedoch eine protektive und nachhaltige
Bewirtschaftung voraus, d.h. zum Beispiel
Integrated Watershed-Management
als Basis für eine Bewässerungsbewirtschaft sowie
Berücksichtigung einer langfristigen Tragfähigkeit
der Böden. |
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Dazu
gehört auch - wegen der häufig geringen Fruchtbarkeit
der Böden - eine Rückbesinnung auf traditionelle Bewirtschaftungsmethoden.
Durch wissenschaftlich abgesichertes
Ökosystem-Management
ist ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen zu versorgender
Bevölkerung und der Tragfähigkeit der Ökosysteme
herzustellen.
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Es
wurden und werden immer grösserer Flächen für die
Landwirtschaft erschlossen (Dauerfeldbewirtschaftung)
und traditionelle Anbaumethoden (z.B. shifting cultivation) durch
"moderne" abgelöst, um höhere Erträge und
Zuwachsraten zu erreichen. Neuere Untersuchungen lassen darauf schliessen,
dass die traditionellen Methoden (obwohl flächenintensiver)
die langfristig ökologisch nachhaltigeren sind.
Zu diesem
Ergebnis kommt auch Andrew Ker
(1995) "International Development
Research Centre - IDRC" - Spezialist für Landwirtschaftliche
Entwicklung in Afrika für 20 Jahre), der in seinem Buch "Farming
Systems of the African Savanna - A Continent in Crisis"
sehr zu Recht schrieb:
"the
carrying capacity of the land at current technological
levels face a serious crisis. This
crisis is the result of the breakdown of traditional farming systems.
The consequences are environmental deterioration on a massive
scale, widespread poverty, malnutrition, and famine. In some
countries, the crisis is contributing to political instability
and civil war."
In dem o.g.
Artikel finden Sie ausführliche Hinweise auf sinnvolle
und angepasste landwirtschaftliche Bewirtschaftungsmethoden
in Savannenlandschaften.
Dem
Thema der Desertifikation in Trockengebieten (d.h. aride,
semiaride, und trocken sub-humide Regionen), welche mehr als 40%
der Landoberfläche der Erde einnehmen, widmete sich auch die
"Dahlemer Konferenz" (an der FU-Berlin, vom 10.
- 15. Juni 2001).
In Bezug
auf die Savannengebiete Afrikas wurde das "Sahel-Syndrom"
( = Landwirtschaftliche Übernutzung marginaler Standorte)
hervorgehoben. Beschrieben wird damit die Übernutzung extrem
schwierig zu bewirtschaftender wenig fruchtbarer Böden. Hinzu
kommen sehr hohe Weidetierbestände.
Nahezu
58% aller Bodenerosionen Afrikas gehen nach Angaben der UN auf Überweidung
zurück. Eine Zusammenfassung der Fragestellungen der o.g. Konferenz
mit dem Thema "An Integrated Assessment of the Ecological,
Meteorological, and Human Dimensions of Global Desertification"
finden Sie leider nicht mehr im Internet. Hier eine kurze Zusammenfassung
als PDF-Datei in TRENDS
in Ecology & Evolution Vol.17 No.1 January 2002
[2
pp., last
date of access: 25.01.12]
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Literatur
zum Thema:
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- Polak,
P. (2005) Die
grosse Chance der Kleinbauern - Günstige Bewässerungssysteme
und der Zugang zu Märkten verhelfen Kleinbauern der Dritten
Welt zu mehr Ertrag und eigenem Einkommen und damit aus der Armut.-
Spektrum der Wissenschaft, November 2005: 66-71.
- Weischet,
W. (1980) Die ökologische Benachteiligung der Tropen.-
B.G. Teubner, Stuttgart (127 S.).
- Weischet,
W. & C.N. Caviedes (1993) The Persisting Ecological Constraints
of Tropical Agriculture.- Burnt Mill, New York (319 pp).
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Hyperlinks
zum Thema:
[last
date of access: 25.01.12]
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|
- Desertification:
why most "solutions" fail - managingwholes.com/desertification.htm
- Convention
to Combat Desertification (full text) -UNCCD
(in Deutsch)
- Biodiversity
Monitoring Transect Analysis in Africa -
BIOTA AFRICA
- Scientific
support for sustainable use and conservation of biodiversity
in Africa.
- A
continental observation network in Africa, contributing to
GEOSS (Global Earth Observation System of Systems).
- A
network for observing land degradation and for developing
measures to combat desertification in Africa.
- A
network for capacity development and rural development in
Africa.
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