Vegetationsökologie Tropischer & Subtropischer Klimate (LV von 1986 - 2016)
 
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Verbreitung und regionale Differenzierung der Winterfeuchten Subtropen

Verbreitung und regionale Differenzierung Winterfeuchte Subtropen Eurasiens
Globalklimatische Ursachen
Hygrothermische Wachstumsbedingungen
   
Karte mit globaler Verteilung der Winterfeuchten Subtropen
  PDF-Datei 85KB (Mediterrangebiete)
Hinweis zu den Immerfeuchten Subtropen.
   
Abb. C1-01:
Ausdehnung der Einheiten in Eurasien nach Walter (1968, S. 48), stark verändert, nicht massstabsgerecht.
 
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Klimadiagramme des ZB IV: Klimadiagramme
 
Liste mit Pflanzenabbildungen: Artenliste
Verbreitung & regionale Differenzierung
   
  Tab. C1-01:
   
 
Ökozone
N-Amerika
Eurasien
S- und
Mittelamerika
Afrika
Australien
(mit Neuseeland)
Winterfeuchte Subtropen Küstennahe Gebiete von Kalifornien. Breiter Saum am N- und O-Rand vom Mittelmeer, nach O bis in den Iran. Mittleres Chile. N-Afrika: Küstensäume von Marokko, Algerien und Tunesien; Cyrenaika in Libyen:
S-Afrika: Kapregion.
SW-Australien (Perth) und SO-Australien (Adelaide).
  (aus Schultz 2000, S. 26/27)
   

Nach Schultz 2000, Ökozonale Gliederung der Erde, gehört diese Zone zu den Winterfeuchten Subtropen -

Seite öffnenGesamt-Karte mit allen Ökozonen und
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Nach Walter & Breckle (1983-1994), Ökologie der Erde, Band 3, gehört diese Klimazone zum Zono-Biom (ZB) IV der Winterfeuchten (Übergangs-) Zone mit Sommerdürre (mediterranes, arid-humides Klima),

Seite öffnenGesamt-Karte mit allen Zono-Biomen,
Seite öffnenGesamt-Tabelle als Überblick.

   

Die Winterfeuchten Subtropen erstrecken sich hauptsächlich zwischen dem 30. und 40. Breitengrad an den Westflanken der Kontinente beider Hemisphären. Ausgeprägte Winterregengebiete liegen zwischen der subtropischen Trockenzone (äquatorwärts) und dem typisch gemässigten Klima der Trockenen Mittelbreiten (polwärts). Ihr Anteil an der Gesamtfläche der terrestrischen Ökosysteme beträgt zwischen 1,7 und 1,8% (ca. 2,5Mio. km²). Es ist damit die kleinste aller Ökozonen.

Flächenmässig bilden die winterfeuchten Gebiete mit Sommerdürre (nach Walter ZB IV) rund um das Mittelmeer etwa die Hälfte der Gesamtfläche dieser Ökozone. Sie umfasst Teile S-Europas, Vorderasiens/Asiens und N-Afrikas und erstreckt sich von den Kanarischen Inseln, S-Portugal bis nach Syrien und W-Iran über eine WO-Distanz von nahezu 4.000 km (siehe Abbildung oben!).

Das typisch mediterrane Klima (arido-humid mit sehr langer sommerlicher Trockenzeit) wird in der Regel nur im unmittelbaren Küstenbereich (z.B. auch an der gesamten Mittelmeer-Umrandung) als schmaler Streifen (sogenannte eu-mediterrane Zone) angetroffen. Mit der Höhe stellen sich (in der Regel) bald sub-mediterrane Bedingungen ein.

   
Die hygrothermische Wachstumsbedingungen in den Winterfeuchten Subtropen (nach Schultz (2000, S. 45, Tab. 2.3) dienen der ökologisch begründeten Abgrenzung dieser Vegetationszone, wobei jedoch in der Literatur auch unterschiedliche Schwellenwerte (Höhe des Winterregens, Höhe des Jahresniederschlags, Dauer der Trockenheit, Dauer der Vegetationsperiode, Begrenzung durch Temperaturminima und -maxima) genannt werden, was zu abweichenden Einschätzungen führen kann.
   

Da in dieser VL der Fokus ganz wesentlich auf dem Mittelmeerraum liegt, sollen hier die angrenzenden Zonobiome kurz erwähnt werden.

  • Nach Süden grenzt das ZB IV an die Wüstengebiete des ZB III (W-Asien und N-Afrika mit subtropisch-aridem Wüstenklima) bzw. Winterfeuchten Gras- und Strauchsteppen.

  • Nach Norden grenzt das ZB IV an das typisch temperierte (nemorale) ZB VI Europas bzw. an die Feuchten Mittelbreiten. Übergangsgebiete im nördlichen Mittelmeerraum werden von Walter & Breckle (1991: 87) als Submediterrangebiete (Zono-Ökoton IV / VI) ausgewiesen. In SO-Europa werden Übergangsgebiete durch sogenannte "Steppenheide-Wälder" gekennzeichnet, in denen die submediterrane Eiche Quercus pubescens (die Flaumeiche) dominiert.

  • Nach Osten grenzt das ZB IV an die Grassteppen der Trockenen Mittelbreiten, dem - nach Walter - kontinental arid-temperierten ZB VII, welches jedoch aus rein klimatologischer Perspektive teilweise noch zu den subtropisch ariden/semiariden (nachKöppen, 1918/1936) und extrem kontinentalen Gebieten mit Winterregen gehört, z.B. Teile Uzbekistans, Afghanistans oder Tajikistans.

  • Innerhalb des ZB IV finden sich - quasi als als Orobiome und damit lokal begrenzte - warmtemperierte (humide) Zonobiome (ZB V) bzw. Landschaften, die - in der Regel expositionsabhängig - tendenziell zu den Immerfeuchten Subtropen vermitteln. Hervorzuheben sind hier u.a. die südöstliche Schwarzmeer-Küstenregion, die SO-Türkei mit dem Amanos-Gebirge sowie die Kanarischen Inseln.
 

 

An den Ostseiten der Kontinente erstrecken sich in entsprechender Breite - jedoch jeweils äquatorseitiger - die Immerfeuchten Subtropen (nach Walter das ZB V). Vgl. Sie noch einmal die Gesamt-Karte mit allen Ökozonen und die Hygrothermischen Wachstumsbedingungen dieser Ökozone!).

Zwischen den beiden subtropischen Ökozonen IV und V liegen kontinental in der Regel Trockengebiete. Eine Ausnahme bilden S-Afrika und Australien, wo die beiden Ökozonen unmittelbar aneinander grenzen.

   

Affinitäten zwischen den kontinentalen Teilgebieten der Ökozone "Winterfeuchte Subtropen" sind sehr unterschiedlich ausgeprägt und lassen sich mit der spättertiären und pleistozänen Florenentwicklung erklären.

"Die grössten Übereinstimmungen bestehen zwischen Kalifornien und Mittelchile sowie zwischen S-Afrika und S-Australien; danach folgen Mittelmeergebiet und Kalifornien - und einen weiteren Schritt zurück - Mittelmeergebiet und Mittelchile" (nach Schultz, 2000, S. 316). Die mediterranen Gebiete Kaliforniens und Mittelchiles werden durch küstennahe Höhenzüge auf einen schmalen Küstenstreifen eingeschränkt.

Hier ein Beispiel aus der mediterranen Küstenregion der SO-Türkei ( Amanos Mtn.), des Projektes LöKAT. Die Entwicklung des pluviothermischen Quotienten (Q) nach Emberger auf einem Höhengradienten. PDF-Datei 34K

   
Eine sehr gute Zusammenfassung der von Walter & Breckle (1991) - und anderen - vorgenommenen Beschreibung des Zono-Bioms IV auf den verschiedenen Kontinenten finden Sie auf den Internet-Seiten von Margarete Payer.  [date of access: 14.05.04]
 
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Globalklimatische Ursachen
   
 

Die aktuellen Mediterrangebiete der Subtropen, vor allem der nördlichen Hemisphäre, sind in ihrer Ausdehnung im wesentlichen erst postglazial (d.h. nach der letzten Eiszeit) entstanden. Vergleichen Sie dazu noch einmal die globalen Klimaschwankungen   im Jungpleistozän und Holozän.

Die globalklimatischen Ursachen für die Entstehung der Winterregengebiete liegen in der Entwicklung und Dynamik eines subtropisch / randtropischen Hochdruckgebiets zwischen der tropischen Hadley-Zirkulationszelle und der Ferrel-Zirkulationszelle der Mittelbreiten.

  • So reichen während der Wintermonate der nördlichen Hemisphäre (arktischer Winter) die zyklonalen Niederschlagsgebiete weiter nach Süden bis etwa zum 30. Breitengrad bzw. nach Norden (antarktischer Winter in der südlichen Hemisphäre).

  • Während der Sommermonate der nördlichen Hemisphäre verlagert sich das subtropisch/randtropische Hochdruckgebiet (eine Ausbildung ist z.B. das Azorenhoch) weiter nach Norden und führt zu ausgeprägter Trockenheit und Dürre zwischen dem 30. und 40. Breitengrad an den Westflanken der Kontinente beider Hemisphären.
 
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Hygrotherm. Wachstumsbeding. der Winterfeuchten Subtropen 
 
 
Tab. C1-02:
 
 
Veget.-Periode 1
(Monate mit
p[mm]>2tmon[°C]
und tmon≥5°C)a
Monatea mit
tmon≥10°C tmon≥18°C
Jahres-
niederschlag

in mm
Bemerkungen
6 - 9
(5 - 10)
alle tmon≥ >5°C
8 - 12 4 - 6
500 - 1000

In den von kalten Meeresströmungen beeinflussten Winterregengebieten Kaliforniens und Chiles erreichen nur höchstens 3 Monate Mitteltemperaturen von ≥18 °C. In den Grenzgebieten zu benachbarten Trockenräumen sinken die Niederschläge polwärts bis auf etwa 200 mm und äquatorwärts bis auf etwa 300 mm ab.

   
  tmon = Monatsmitteltemperatur, p = mittlerer Monatsniederschlag, Zahlenwerte in Klammern stehen für regionale Sonderfälle, die sich zumeist aus kontinentalen oder maritimen oder maritimen Einflüssen oder unterschiedlichen Breitenlagen (Nord-Süd-Differenzierungen) herleiten. (Tabelle und Text aus Schultz 2000, S. 45, Tab. 2.3) 
 
  1: "Die Vegetationsperiode ist (...) die Summe derjenigen Monate innerhalb eines Jahres, deren Mitteltemperaturen tmon ≥5 °C betragen und deren Niederschläge p (in Millimeter) nummerisch den doppelten Temperaturwert tmon (in Grad Celsius) übersteigen (also alle ausreichend warmen Monate mit p [mm] >2 tmon [°C]. Die Zeitspanne, in der diese Bedingungen erfüllt sind, lässt sich aus den Klimadiagrammen von Walter & Lieth leicht und schnell ausmessen. Die für die einzelnen Ökozonen ausgegebenen Werte für Vegetationsperioden beruhen grösstenteils auf solchen Ausmessungen." (aus Schultz 2000, S. 42)
   
Vgl. Sie auch Niederschlagsmengen-Verteilung weltweit !
   
 
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Copyright © Harald Kehl
Alumnus der TU-Berlin - Institut für Ökologie




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