Erläuterungen zur Vorlesung TWK an der TU-Berlin /
Inst. f. Ökologie
(von 1986 - 2016)
   
back
von PD Dr. habil. H. Kehl
Vegetationsökologie Tropischer & Subtropischer Klimate
sEp   S. F1-02
   
   
Beispiele für Tropische Regenwälder und Flusssysteme:
S-Amerika, Australien, Madagaskar und Neuguinea (West-Irian)
 

 
 Abb. F1-02/01:
Intakter Tropischer Regenwald am Rio Amazonas bei Leticia (Kolumbien) mit einem Dorf der Ticuña-Indianer. Der Ort liegt etwa 3.300 km von der Amazonas-Mündung entfernt. Auf mosaikartigen Lichtungen werden u.a. Bananen angebaut.
 
 
 
 Abb. F1-02/02:
Intakter Tropischer Regenwald im Atherton Tableland (NO-Australien) westlich von Cairns. In der Lichtung eines Sumpfgebietes stehen u.a. Pandanus-Palmen (mit Stelzwurzeln). Im Vordergrund rechts wachsen Epiphyten auf Ästen / Zweigen.
 
 
 
 Abb. F1-02/03:
Teilweise gestörter Tropischer Regenwald (besonders durch Brand zur Holzkohlegewinnung) in Ost-Madagaskar (bei Moramanga, östlich von Antananarivo) mit einer Fluss- und Sumpflandschaft. Die oberste Baumschicht erreicht hier etwa 40 - 50 m Höhe.
 
 
 

 Abb. F1-02/04:
Mäanderndes Flusssystem (Mamberamo) in einem intakten Tropischen Regenwald in Neuguinea (Westirian). Die den Flussschleifen vorgelagerten Landschaften lassen durch ihre parallelen Vegetations-Linien gut die ständige Verlagerung des Flusslaufes erkennen. Das gehört übrigens zur Normalität aller Flüsse weltweit und hat nichts mit katastrophalen Ereignissen zu tun.

Auch "der Missisippi bringt den Anwohnern nicht nur Wasser und Handelsmöglichkeiten, sondern auch jede Menge Gefahren. Als "gesetzlosen Strom", der nicht zu zähmen oder zu besiegen ist, hat ihn Mark Twain einst zu Recht bezeichnet und spielte damit darauf an, dass der Fluss häufig seinen Lauf geändert und sich ein neues Bett gesucht hat. Seit mehr als 200 Jahren versuchen Wissenschaftler und Techniker seine Wassermassen nunmehr in den Griff zu bekommen, trotz aller Anstrengungen bis heute vergeblich."
Zitat aus geo-science-online.de:
Immer am Rande der Katastrophe? - [date of access: 22.03.07 / Quelle offline]

 
 

 
 Abb. F1-02/05:
Das Flusssystem des Rio Amazonas bei Leticia (Kolumbien) mit weiten Sandbänken und Inseln mit Resten intakten und durch Überschwemmung reduzierten Tropischen Regenwaldes.
 
Der Amazonas gilt als "Weisswasserfluss". Das Wasser ist pH-neutral, kalkarm und wird charakterisiert durch viele Mineral- und Schwebstoffe. Die Sichttiefe ist daher sehr gering. Hinweise zu Weisswasser-, Schwarzwasser- und Klarwasserflüsse finden Sie auf den Seiten des Instituts für Geographie der Universität Innsbruck. [date of access: 13.12.05 / Seite existiert leider nicht mehr]

Die Amplitude zwischen dem Wasser-Höchststand während der Regenzeit und dem Niedrigstand in der normalerweise kurzen Trockenzeit beträgt i.d.R. 10 - 13 m (max. 16 m). Besonders reiche Niederschläge führen zu normalen und natürlichen Überschwemmungen, die bis zu 100 km Breite erreichen.

Eine Verlagerung der ITC (Innertropische Konvergenzzone) über S-Amerika bzw. Mittelamerika nach Norden führt - als Folge überdurchschnittlich hoher Wassertemperaturen im Atlantik - z.B. zu geringeren Niederschlägen in den Quellgebieten des Amazons, was zu Trockenheiten in den Tropischen Regenwaldgebieten und zu sehr niedrigen Wasserständen des Amazonas führt, wie 2005 beobachtet. Diese Ereignisse sind normal, treten jedoch i.d.R. nur in grösseren zeitlichen Abständen auf.

 
 
Copyright © Harald Kehl
Alumnus der TU-Berlin - Institut für Ökologie


 
Seite empfehlen      print      Bookmark me