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Motive
für das Projekt |
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Endemiten türkischer und syrischer
südost-mediterraner Küstengebirge (Amanos und Alaouite).
Vergrößerung der Fotos und mehr Informationen in eigenen
Fenstern.
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Fotos
bitte anklicken!
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[WIRTSCHAFT
& GESELLSCHAFT] [PROGNOSEN]
[Zit. LITERATUR] |
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sEp
| Projekt LöKAT | S. C6-02
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Flora
& Vegetation |
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- Die Vegetation der Westabdachung des Amanos zwischen Osmaniye und
Dörtyol wird in der montanen Stufe von Euro-Sibirischen Florenelementen
Euxinischer Provenienz dominiert und erinnert an südosteuropäische
Waldformationen. Dabei handelt es sich mit weit über 90% um
Taxa, die auch an der Nordabdachung des Pontischen Gebirges und auf
dem mittleren Balkan angetroffen werden. In der Literatur wurde bisher
der außergewöhnlich hohe Endemitenanteil hervorgehoben.
- Die Ursachen für
das großflächige Auftreten der extrazonalen Vegetation waren
bis zur Durchführung des hier vorgestellten Forschungsprojektes
LöKAT
unbekannt!
Bisherige Vermutungen
reichen von mesophilen spättertiären Relikten (vgl. Harald
Kürschner 1984,
p. 91) bis frühpostglazialen Einwanderungen (vgl. Peter
Davis 1971 ). Allgemein wird eine zyklonal bedingte Niederschlagsbegünstigung
der Westabdachung des Amanos vom Spätsommer bis Spätfrühling
angenommen. Wegen des außergewöhnlich großflächigen
Vorkommens wiesen Mayer & Aksoy (1986)
jedoch auf den wenig ausgeprägten reliktischen Charakter
dieser Euxinischen Vegetation hin.
- Mittelmontane
Wälder oberhalb Dörtyol werden vor allem vonQuercus
cerris (Zerreiche) und Carpinus
orientalis (Orientalische Weißbuche) und hochmontane bis
zur Waldgrenze vonFagus
orientalis (Orient-Buche) gebildet. Innermontan steigt die Orientbuche
über Sandstein bis unter 400 m ü.NN hinab. In der mittleren
collinen Stufe dominiert die Zerreiche oft unterPinus
brutia und ist tiefcollin auf Schatthängen zusammen mit
der orientalischen Hainbuche noch sehr häufig.
- Die umfangreichsten
vegetationsökologischen Untersuchungen im Amanos wurden bisher
von Yildirim Akman durchgeführt
und 1973 publiziert.
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Wirtschaft &
Gesellschaft |
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- Der Bevölkerungszuwachs in der Küstenebene unterhalb
des Amanos liegt weit über dem Landesdurchschnitt. Zu der heute
noch dominierenden Landwirtschaft treten verstärkt industrielle
Produktionsbetriebe und Dienstleistungsunternehmen. Die extensive Landwirtschaft
wird zunehmend unter Einsatz modernster Bewässerungstechnologien
von industriell betriebenen Agrumenpflanzungen und Gemüseanbauflächen
abgelöst. Nach wie vor spielt jedoch die Waldweide in der collinen
bis mittelmontanen Stufe eine wesentliche Rolle.
- Bevölkerungskonzentrationen und höherer Lebensstandard
breiter Bevölkerungsschichten haben einen steigenden Bedarf
nach Erholungsmöglichkeiten geschaffen.
Den Befragungen Türker Altans (1976)
zufolge, würden nahezu 74% der Bewohner großer Siedlungen
der Küstenebene ihre Sommerferien im Hochland verbringen wollen.
87% gaben als Grund die günstigen klimatischen Bedingungen
und die dort vorherrschende Waldvegetation an. In der Zwischenzeit
dürften diese Zahlen noch zugenommen haben.
Ganz besonders betroffen ist die Westabdachung des Amanos. Ehemalige
Sommerweidegebiete (Yaylen, vgl.Yahyali
Yayla) entwickeln sich zu großen Sommersiedlungen (vgl.
Topaktas
Yayla) mit zunehmendem Flächenanspruch. Die infrastrukturelle
Erschließung potentieller Erholungsgebiete reicht bereits in
die hochmontane Stufe.
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Prognosen
für die Landschaftsentwicklung |
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- Die Westabdachung des Amanus zwischen der Hafenstadt Iskenderun südlich
von Dörtyol und Osmaniye am Ostrand der Cukurova unterliegt einer
rapiden Veränderung der Standortbedingungen. Die potentielle
Euxinische Vegetation wird zunehmend verdrängt und durch ostmediterrane
Arten mit weiten Standortamplituden ersetzt. Eine Abnahme der Artendiversität
ist die Folge. Vor allem endemische Arten sind vom Aussterben
bedroht. Von der Artenverarmung ist hauptsächlich die mittelmontane
Stufe betroffen.
- Durch die Umwidmung vor allem attraktiver Landschaftsteile für
die Belange der Erholungsnutzung werden Standorte einer einmaligen Flora
(und vermutlich auch Fauna) irreversibel verändert. Dies mit zunehmender
Tendenz. Einhergehende infrastrukturelle Erschließungen führen
schon heute zu extremen Siedlungserweiterungen. Aus ehemaligen Sommerweiden
werden Sommersiedlungen.
- Bisher durchgeführte Aufforstungsmaßnahmen (fast ausschließlich
mit Pinus brutia) berücksichtigen die Belange der Holzindustrie.
Waldbrände nehmen zu und standortgerechte Laubgehölze werden
zunehmend verdrängt.
- In den Landschaften mit
hoher Reliefenergie führen infrastrukturelle Maßnahmen sowie
extensive und intensive Bewirtschaftung zur
flächenhaften Bodenerosion
mit voraussichtlich
dramatischen Folgen für die Wasserversorgung der Küstenebene.
Diese Folgen sind besonders hoch zu bewerten, da Gemüseanbau und
industriell betriebene Agrumenpflanzungen der Küstenebene weitgehend
von einer gesicherten Wasserversorgung aus dem Amanus abhängig
sind.
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Zit.
Literatur |
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- AKMAN, Y. (1973a) Contribution à
l'étude de la flore des montagnes de l'Amanus (I-III).- Communications
de la Faculté des Sciences de l'Université d'Ankara, Serie C,
Tome 17 C: 1-70. (Artenliste; List of Species)
- AKMAN, Y. (1973b) Aperçu préliminaire sur les conditions
phyto-écologiques de la chaine de l'Amanus dans la region du Hatay
(I-III).- Communications de la Faculté des Sciences de l'Université
d'Ankara, Serie C, Tome 17 C: 75-164. (Bioklima, Böden, Flora;
bioclimate, Soils, Flora)
- ALTAN, T. (1976) Dogal Peyzaj Elemanlarinin
Rekreasyona Uygunlugunun Saptanmasi Için Matematiksel Bir Degerlendirme
Yönteminin Arastirilmasi ve Güney Kiyi Bölgesine Ugulanmasi.-
Ç. Ü. Ziraat Fakültesi Peyzaj Mimarligi Bölümü,
Adana. (159 pp. turkish)
- DAVIS, P.D. (1971) Distribution Patterns
in Anatolia with Particular Reference to Endemism.- In: DAVIS, HARPER
& HEDGE (eds) Plant Life of South-West Asia.- Published by the Botanical
Society of Edinburgh.
- KÜRSCHNER, H. (1984) Der
östliche Toroslar (Mittlerer Taurus) und angrenzende Gebiete.-
Beih. zum Tübinger Atlas des Vorderen Orients (TAVO), Reihe A,
Nr.15.- Dr. Ludwig Reichert Verlag, Wiesbaden. (146 pp)
- MAYER, H. & H. AKSOY (1986) Wälder
der Türkei.- Gustav Fischer Verlag, Stuttgart - New York.
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©
Harald Kehl
Alle Rechte vorbehalten
Ehemals TU-Berlin · Fak.VI · Inst. für Ökologie
Aktualisiert
am
05.07.2021
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